Richard Thosen
 
thosen tales II

Es ist so weit... -- halten Sie auf hier an!?.
Es klapperte, als das Auto über einen Gullydeckel fuhr und danach die Felge, einige Blöcke von unserer Wohnung entfernt, gegen den Randstein knallte. Richard T. blickte vorsichtig durch die beschlagenen Scheiben. Fünf Halteseile befestigten eine umgekippte Telefonzelle. Weiter drüben fasste jemand Mut. Er stieg aus dem Auto. Er überlegte sich, ob er mit geschlossenen Augen die spanische Version des Gesundheitsplakats auf der Wand lesen können würde. Doch nach kurzer Zeit, kam er zum Entschluss, dass das wohl kaum klappen würde. Er wurde bei seinen Gedankengängen gestört. Die Sirenen sirenten, und erfassten sein Gehör. Kurz darauf war er mit Halteseilen an den Streifenwagen gefesselt. Fünf Minuten später beendete man die nervigen Schreie von Richard in einem Nachbarort mit einer Spritze. Wissen Sie, es gibt eine Menge Hass dort draußen. Soviel, dass manchmal jemand erdrosselt wird und um Luft kämpft. Aber das ist eine andere Geschichte. Richard wachte auf. Kalte Luft strömte durch seine Atemwege in die Lunge. Scheinwerferlicht fiel durch seine Pupille auf die Netzhaut, das Klima war milder als erwartet in diesem Monat und ein Viech krabbelte auf seiner Kopfhaut. Er überlegte sich gelegentlich auf eine Gelegenheit zu warten. Er musste hier weg. Dann beendete er seine Gefangenschaft. Richard konnte den Lauf der Dinge nicht mehr anhalten. So kam, was kommen wollte... Am 6. Oktober 1985 wurde er von strengen Kastenschmerzen geplagt. Er schritt über den Fußboden hoffend, so den vielen Unannehmlichkeiten zu entkommen. Er fiel vielmals hin. Zunächst fand er sich, nahe der Decke wieder durch das Labia schwimmend, das unter seinem Körper auf dem Fußboden ihn betrachtete. So wollte er sein. Richard begann zu schweigen? Er suchte nach einer glänzenden Idee. Er stellte eine Lösung auf und hatte somit das, was er gesucht hatte. Umrissen seiner Körpermasse spiegelten sich in der Mattscheibe des Fernsehers. Dann ging er zurück zum Fenster, holte davor aber noch ein kühles Bier aus dem Bierfass. Die Wanduhr tickte nervös. In seinem Augenwinkel bemerkte er, wie die Morgenzeitung durch den Briefschlitz durch die Haustüre geschoben wurde. Die Nacht hatte Spuren auf der Strasse hinterlassen, die deutlich erkennbar waren. Grauer Rauch bahnte sich durch die Schornsteine der Nachbarschaft den Weg ins Freie. Sein Fenster war an eine gute Position gebaut, man konnte die ganze Strasse überblicken. Weit entfernt erkannte er ein Auto, das gegen einen Randstein geknallt war. Es war Winter und mit Schnee bedeckt. Die Leute liefen langsam die Strasse entlang, da sie Angst hatten, auf dem vereisten Gehsteig auszurutschen. Der meterhohe Schnee strahlte Ausgelassenheit aus. Nur in der Ferne war eine Telefonzelle umgekippt. Er gab sich einen Ruck und befestigte sie mit ein paar Halteseilen.


 
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