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Objektiv betrachtet
Auch
die Depression kann den Melancholiker ersticken, obwohl man eigentlich
glauben könnte, er müsse daran gewöhnt sein. Na ja manchmal
fällt er halt dann einfach um. Und lässt die arme Depression
alleine im Regen. Basta, so ist er eben. Darum sollten wir ihn im folgenden
auch Regenschirm nennen. Oh just als diese Überlegung zuende angedacht
ist, dringen schon die knarzigen Schreibgeräusche der Leserbriefschreiber
an meine Ohren und wie sie mich anstarren. Bitte! Selbstverständlich
soll dies keine Beleidigung sein, na ja im weitesten Sinne natürlich
nicht. Also gut, vielleicht könnte man es, sollte man äußerst penibel
sein, als solche auslegen, daher, um Verwechslungen zu verhindern und
gar nicht erst in einen wie auch immer gearteten Verdacht zu kommen,
folge ich lieber einem, leider viel zu früh verschiedenen, Kollegen
der den Melancholiker in seiner Monographie
"Attentat auf eine Domstadt -Angewandte Aggressionsforschung - Hegenheimer
Theorie in der Konfirmandengruppe"
als Milchkuh der Depression oder auch
als da Kam der Grobmotoriker benannte.
Wollen wir nun aber lieber den zu sehr in die Irre führenden Pfad
der Benennung verlassen und uns dem eigentlich Wesentlichen zuwenden.
Mit der von mir entwickelten Gleichung:
Melancholiker = wenn man traurig ist
lässt sich, denke ich, der Gefühlszustand wohl am treffendsten
wiedergeben.
Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit, wünsche ihnen eine geruhsame
Nacht und freue mich schon auf das nächste mal, wenn es da wieder heißt:
"Überlegungen unterm Zirkuszelt"
Ihr Kanetzky Pohl
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